Perth Mint verkaufte im April mehr als 75.000 Goldunzen

Gold steht hoch im Kurs. Es ist als Anlageprodukt nicht nur im Euroraum gefragt, sondern ebenfalls rund um den Globus. Die Perth Mint hat ihre Verkaufszahlen für April bekannt gegeben und registrierte ein großes Interesse von Anlegern aus den USA.
Perth Mint verkaufte im April mehr als 75.000 Goldunzen

Die australische Prägestätte Perth Mint zählt zu den erfolgreichsten Edelmetallunternehmen der Welt. Allein im April 2023 verkaufte der LBMA-zertifizierte Münzbetrieb 75.166 Feinunzen Gold und über 1,9 Millionen Unzen Silber in geprägter Form. Dabei profitierten die Australier insbesondere von einer anhaltend hohen Nachfrage durch Anleger aus den USA. Angeheizt wurde die Situation durch die Bankenprobleme in den Vereinigten Staaten. Während der Goldumsatz im Gegensatz zu den Vormonaten leicht zurückging, konnte die Silberproduktion im gleichen Umfang hochgefahren werden. Der Goldpreis in australische Dollar beendete den Monat bei einer Marke von knapp über 3.000 AUD. Gestützt wurde der lokale Goldkurs durch die Abschwächung des AU-Dollar gegenüber dem US-Dollar. Auch der Silberpreis verzeichnete einen örtlichen Anstieg von mehr als fünf Prozent auf rund 37,50 AUD.

Der Preis für eine Feinunze Gold (31,103 Gramm) sowie für andere Edelmetalle wird tagesaktuell an den internationalen Börsen ausgehandelt und zunächst in US-Dollar ermittelt. Der Goldpreis in USD ist daher im globalen Finanzwesen gebräuchlich. Durch die unterschiedlichen Landeswährungen ergeben sich die verschiedenen Kursumrechnungen. Maßgeblich für Deutschland und den Euroraum ist daher eher der Goldpreis in Euro.

Gold- und Silberbestände der Perth Mint Depository

Wie die Perth Mint in ihrem Monatsbericht mitteilte, gingen die gesamten Goldbestände der Depository im April 2023 um 0,14 Prozent zum Vormonat auf nunmehr 1.808.517 Unzen zurück. Im Jahresverlauf umfasste der Rückgang insgesamt 6,39 %. Noch stärker verlief der Abverkauf im April bei den Silberbeständen. Hier machte der Bestandsabfluss 0,61 Prozent auf 36.671.273 Unzen innerhalb eines Monats aus. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten betrachtet sank der Silbervorrat jedoch nur um 2,28 %.

Die Perth Mint Depository ermöglicht es ihren Kunden, über ein Online-Depotkonto in Gold, Silber oder Platin zu investieren. Dabei verbleibt das Edelmetall in den Zentralbanktresoren und wechselt nur auf dem Papier den Eigentümer. Kunden können auf diese Weise rund um die Uhr Edelmetalle kaufen, lagern oder verkaufen. Zudem handelt das Unternehmen mit Goldpapieren. Perth Mint Gold (ASX:PMGOLD) ist ein börsengehandeltes Produkt (ETC), das Investoren über ein Maklerkonto erwerben oder veräußern können.

Weiterhin bietet die Perth Mint auch physische Edelmetalle im Direktverkauf oder über den autorisierten Edelmetallfachhandel an. Zu den beliebtesten Münzserien für Anleger zählen Australian Känguru, Koala, Kookaburra, Wedge Tailed Eagle oder Lunar I bis III. Die Bullionmünzen sind jeweils in Gold, Silber und Platin verfügbar. Darüber hinaus umfasst das Programm Goldbarren und Silberbarren für Anleger in hochwertiger Prägequalität oder Gussausführung von 5 Gramm bis 10 Unzen. Unter Investoren wie Sammlern sind zudem gleichermaßen die Münzbarren Dragon Rectangular Silber und Dragon Rectrangular Gold gefragt.

Steigender Goldpreis durch Unsicherheiten in den USA

Seit einigen Wochen wird der Goldpreis immer wieder durch die Unsicherheiten in den USA angetrieben. Im Euroraum hält er sich seit Anfang April konstant über der Marke von 1.800 EUR. Auch in US-Dollar überwindet der Goldkurs immer wieder die wichtige Schwelle von 2.000 USD. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Turbulenzen im US-Bankensystem sowie die Spekulationen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auf eine Zinspause. Stattdessen erhöhte die Zentralbank den Leitzins Anfang Mai erneut auf inzwischen 5,0 bis 5,25 Prozent. Der Streit um die Schuldenobergrenze zwischen Demokraten und Republikaner trägt ebenfalls dazu bei, dass Anleger verstärkt zum Gold greifen. Befürchtet wird ein Zahlungsausfall der US-Regierung in nie da gewesener Höhe.

Die zunehmende Sorge vor einer beispiellosen Schuldenkrise sowie vor einer Abschwächung der Konjunktur treibt derzeit insbesondere die Goldkäufe an. Denn das wertdichte Edelmetall gilt in Zeiten von hoher Inflation und den dadurch bedingt steigenden Zinsen als beste Absicherung. Es profitiert davon, dass es weltweit gehandelt und eingetauscht werden kann. Kapitalerträge bleiben nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Gold wird von den Banken allgemein zur Absicherung von Krediten akzeptiert und dient den Instituten ebenfalls zur Besicherung ihrer Einlagen.

Goldpreis Chart - Gold-Spotkurs

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Gold-Silber-Ratio sinkt auf 80 Unzen

Mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 kletterte die Gold-Silber-Ratio auf einen astronomisch hohen Wert von 120. Sie gibt das Verhältnis zwischen dem Goldpreis und dem Silberpreis an. Über die Ratio lässt sich ermitteln, wie viele Unzen Silber erforderlich wären, um eine Unze Gold zu kaufen. Dabei bleibt die Kennzahl stets währungsunabhängig und gilt weltweit. Zwischenzeitlich fiel der Wert bis auf 64 ab, bevor er mit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine 2022 erneut anstieg. Bis Anfang Mai 2023 sank er auf 80 Unzen.

Anlegern bietet die Gold-Silber-Ratio einen besseren Überblick über den Wert von Silber im Vergleich zu Gold und in welchem Verhältnis sie die Gewichtung der verschiedenen Edelmetalle im Portfolio vornehmen sollten. Viele Silberinvestoren greifen bei einem hohen Wert verstärkt zum Weißmetall, da sie auf eine schnelle Korrektur der Ratio und damit auf einen steigenden Silberpreis hoffen.



Fazit: Gold und Silber eignen sich als langfristige Anlage

Die hohen Abverkäufe der Perth Mint bei Gold und Silber sowie das große allgemeine Interesse an Edelmetallen unterstreicht einmal mehr den Stellenwert dieser Anlageprodukte. Sie genießen weltweit ein hohes Ansehen und sind gleichermaßen bei Investoren wie Sammlern geschätzt. Denn die Barren oder Münzen stellen einen bleibenden Wert dar und sind bestens zum langfristigen Kapitalaufbau sowie zur Sicherung des Vermögens geeignet. Aus diesem Grund raten Finanzexperten dazu, mindestens 5 bis 15 Prozent aus dem investierbaren Budget in Edelmetalle anzulegen.