Die Perth Mint Refinery
Perth Mint
Bei Perth Mint handelt es sich wie der Name bereits vermuten lässt um einen australischen Refiner. Seine Geschichte reicht ähnlich der deutschen Refiner in das 19. Jahrhundert zurück - allerdings gerade so! Denn das Unternehmen wurde erst im letzten Jahr jenes Jahrhunderts, also 1899 gegründet, da auf dem australischen Kontinent große Goldvorkommen gefunden worden waren. Perth Mint war nur einer von drei Refinern, welche Großbritannien zu jener Zeit in Australien etablierte, sollte aber längerfristig der einzige sein, der noch heute operiert.
Hauptfaktor, welcher die Perth Mint derart erfolgreich operieren ließ, waren die Goldgräber. Diese benötigten einen Refiner, der ihre Goldnuggets zu Barren oder zu Münzen goss, wodurch das Gold erst handelsfähig wurde. In den ersten dreißig Jahren der Firmengeschichte gelang es Perth Mint über 106 Millionen Münzen zu prägen, die als valide Zahlungsmittel eingesetzt werden konnten. Goldbarren standen zu jener Zeit daher noch nicht im Vordergrund, obwohl sie von der Perth Mint freilich schon damals hergestellt werden konnten.
Dieser Trend sollte sich 1931 umkehren. Von nun an konzentrierte man sich vornehmlich auf Goldbarren und ließ die Münzprägung zunächst stark in den Hintergrund treten. Die Erklärung hierfür ist denkbar einfach und in der britischen Geschichte begründet. In jenem Jahr gab England den Goldstandard auf. Das bedeutete, dass die Menge des im Lande bzw. im Empire verfügbaren Geldes nicht länger an den Bestand an Gold geknüpft war. Folglich verloren Goldmünzen an Bedeutung, so dass sich besonders reiche Bürger, die nun groß in den Rohstoff an sich investieren wollten, der feine Goldbarren ebenso dramatisch an Bedeutung gewann.
Schnell entdeckte man jedoch im australischen Finanzministerium, dass nun Münzen fehlten. Vor allem wollte man sehr kleine Münzen wie beispielsweise 1 Cent oder 2 Cent Münzen in größerer Menge einführen. So erteilte man der Perth Mint zwischen den 1940er und 1960er Jahren stetig große Aufträge zur Münzprägung. Bis 1973 wurden insgesamt weit mehr als 860 Millionen Münzen geprägt.
Doch der Perth Mint sollte der Erfolg auch weiterhin noch beschieden sein, da man in Großbritannien mit großem Interesse herausfand, dass das australische Unternehmen das reinste Gold anboten, das auf dem Weltmarkt zur Verfügung war, so dass man jene Goldbarren der Perth Mint als Standard für die eigene Produktion nahm.
Darüber hinaus sollten zwei Zeitperioden der Perth Mint zu erheblichem Erfolg verhelfen: In den 1980ern gab es zu einem beträchtlichen Anstieg des Goldpreises, da man plötzlich den Wert des Edelmetalls als relativ sichere Investition wahrnahm und besonders konservative, risikoaverse Anleger in den edlen Rohstoff investieren wollten.
Seit die Perth Mint Anfang der 1970er dann auf Australien übergegangen war, nicht länger Großbritannien unterstellt war und sich das Unternehmen Mitte der 1980er auch aufgrund eines neuen Gesetzes neu positionieren konnte, wurden zusätzlich Platin- und Silberbarren angeboten, wodurch sich das Produktportfolio signifikant erweiterte.
Das zweite Momentum, von welchem das Unternehmen profitierte, war die Finanzkrise von 2008, wodurch es erneut zu einem "Run" auf Gold als Investitionsmittel kam, der den Preis freilich stark ansteigen ließ.
Heute gehört die Perth Mint zu den weltweit äußerst renommierten Unternehmen, ihre Münzen werden auf der ganzen Welt hoch angesehen und noch immer steht der Refiner für höchste Qualität und Reinheit.
Bis in das Jahr 1990 operierte das Unternehmen dort, wo es einst gegründet wurde, nämlich in der Hay Street in Perth, während es inzwischen sowohl Produktionsstätte als auch Firmensitz in der Nähe des internationalen Flughafens der Stadt unterhält.