Durch den USA-Iran-Konflikt startet Gold durch

Goldpreis auf neuem Rekordwert seit 2013 und weiter steigend
Durch den USA-Iran-Konflikt startet Gold durch

Die gezielte Tötung des iranischen Generals Soleimani durch das USA-Militär hat weltweit unter der Bevölkerung für Aufregung gesorgt. Auswirkungen hat der Nahostkonflikt auch auf die Finanzmärkte. So sorgte die angespannte Lage für eine steigende Notierung des Ölkurses, und der Deutsche Aktienindex (DAX) rutschte unter die Marke von 13.000 Punkten ab. Seit Ende Dezember 2019 verzeichnet der Goldpreis einen deutlichen Aufwärtstrend, der durch den Zwischenfall im Iran noch einmal angezogen hat. Das Krisenmetall Gold befindet sich derzeit auf Rekordentwicklung seit April 2013 und markierte mit 1.442,08 € für eine Feinunze (Stand vom 08.01.2020) einen neuen vorläufigen Höchstwert. Experten glauben, dass der Kurs noch weiter ansteigt.


Goldpreis pro Unze +/-
Goldpreis EUR 2.049,24 € +1,07%
Goldpreis USD 2.212,12 USD +0,91%
Goldpreis CHF 2.002,50 CHF +0,91%
Letztes Update: 28.03.2024 - 12:27 Uhr

Die allgemeine Verunsicherung wirkt sich auf den Aktienmarkt aus

Wie sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran weiterentwickelt ist unklar. Wechselnde Vergeltungsschläge sind von beiden Mächten angekündigt. Dazwischen steht die Europäische Union (EU), die zu vermitteln versucht. Schließlich sind neben den US-Truppen ebenfalls viele Soldaten der Bundeswehr und der NATO-Länder im Irak stationiert, die aus Sicherheitsgründen teilweise abgezogen werden. Die Sorge vor einem erneuten Golf-Krieg ist allgegenwärtig, das Ausmaß nicht kalkulierbar. Die allgemeine Verunsicherung lähmt die Aktienmärkte. So ist es nicht verwunderlich, dass Gold als bewährte Krisenwährung im Preis deutlich ansteigt.


Der USA-Iran-Konflikt führt zum Abzug der EU-Soldaten aus dem Iran (Beispielmotiv)

Denn Gold hat sich bereits mehrfach in der Vergangenheit nicht nur bei privaten Anlegern als krisenfeste Kapitalanlage erwiesen. Die durch den New Yorker Börsencrash 1929 ausgelöste Weltwirtschaftskrise hat deutlich gemacht, welchen Einfluss das Edelmetall auf die Liquidität der Banken hatte. Ihre Goldreserven dienten dem Schutz der Wirtschaftskraft. Zwischen 1934 und 1970 bewegte sich der Goldpreis nahezu konstant bei 35 US-Dollar pro Feinunze. Durch die Inflation der folgenden Jahre stieg der Goldwert rasant an und befand sich 1980 auf dem einem neuen Hoch von 850 USD.

Auch in der Neuzeit beeinflusst das Weltgeschehen immer wieder den Goldpreis: Die weltweite Finanzkrise zwischen 2007 und 2013, die andauernde Flüchtlingskrise, der Austritt Großbritanniens aus der EU oder die angespannten politischen Lagen in Russland und der Türkei. Zudem sorgt Donald Trump als Präsident der USA immer wieder für außenpolitische Überraschungen und gilt als unberechenbar. Zuletzt wurde dies durch die Auslösung der aktuellen Iran-Eskalation deutlich.

Warum steigt der Goldpreis in Krisenzeiten?

Experten rechnen mit einem weiter steigenden Goldpreis

Der Goldpreis wird tagesaktuell von den weltweiten Rohstoffbörsen bestimmt und in US-Dollar für eine Feinunze Gold notiert. Angebot und Nachfrage definieren den Kurs. Darüber hinaus wird er durch die zentralen Zinssätze, den Dollarkurs, dem Ölpreis und ganz wesentlich durch das Verhalten von Anlegern beeinflusst. Marktbeobachter stellen fest, dass gerade in Krisenzeiten Kapitalanleger verstärkt zum Edelmetall greifen. Dadurch ergibt sich eine gesteigerte Nachfrage, denn Gold gilt unter Investoren in Konfliktzeiten als sicherer Hafen.
Dagegen werden risikobehaftete Anlagen wie Aktien eher abgestoßen. Das freigewordene Kapital wird in Gold angelegt. Experten sind daher sicher, dass der steigende Goldpreis eine unmittelbare Folge der Unwägbarkeiten in der Weltpolitik sind und auf breiter Front von den Anlegern beeinflusst wird. Das Verhalten der Investoren wird ebenfalls durch die niedrigen Zinsen und die Währungsinflation bestimmt. So gesehen dürfte der Aufwärtstrend von Gold weiter anhalten.

Ist eine Krise der ideale Zeitpunkt zum Goldkauf?

Beim erfolgreichen Goldkauf kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an

Gold gilt grundsätzlich als krisensicheres Edelmetall. Anleger sollten jedoch den Zeitpunkt für den Kauf sehr überlegt wählen. Der Beginn eines Konflikts ist ungeeignet für den Erwerb von Goldmünzen oder Goldbarren. Denn bei hohen oder steigenden Goldpreisen erhalten Anleger weit weniger des glänzenden Metalls für ihr Kapital. Zudem riskieren Investoren Verluste, wenn der Goldkurs wieder fällt. Ein antizyklisches Kaufverhalten kann jedoch zum Erfolg führen: Wer bei niedrigen Kursen einsteigt, kann sein Gold bei steigenden Preisen mit Gewinn wieder verkaufen.
Ganz gleich ob private oder geschäftliche Anleger, es empfiehlt sich, den aktuellen Goldkurs über einen längeren Zeitraum zu verfolgen, um Tendenzen auszumachen und im richtigen Moment in das begehrte Metall zu investieren. Dann steht es auch in Krisenzeiten zur Verfügung und sorgt für ein sicheres Polster.

TIPP: Über unsere Goldpreis-Übersicht behalten Sie den täglich mehrfach aktualisierten Goldpreis in Euro, US-Dollar und Schweizer Franken stets im Blick. Außerdem erhalten Sie die Goldkurs-Entwicklung im 30-Tages-Vergleich, aktuelle Spot-Charts und günstige Angebote mit ausgewählten Goldmünzen und Goldbarren.

Fazit: Unabhängig von der Krise im Nahen Osten raten Finanzexperten dazu, Gold als Anlageform zu nutzen. Etwa 10 % des Vermögens sollten Anleger in physisches Edelmetall investieren. Ist die Anlage als Krisenwährung gedacht, empfehlen sich insbesondere kleinteilige Münzen bis zu einer Feinunze Gold, die bei Bedarf schnell wieder veräußert werden können.