US-Wahl: Platin und Palladium punkten als sichere Anlage

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen lösen rund um den Globus eine große Verunsicherung unter den Kapitalanlegern aus. Vermögensverwalter raten ihren Kunden dazu, verstärkt in Edelmetalle zu investieren.
US-Wahl: Platin und Palladium punkten als sichere Anlage

Es herrschen unruhige Zeiten. Zum einen werden Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig durch die Corona-Viruspandemie erschüttert, zum anderen schauen viele Menschen besorgt auf die Anfang November stattfindende Wahl des US-Präsidenten. Denn ein umstrittenes Wahlergebnis oder gar eine Anfechtung der Wahl, könnte zu hohen Preisschwankungen an den Märkten führen. Einmal mehr kommt daher der sichere Edelmetall-Hafen ins Spiel, denn Anlageexperten raten ihren Kunden, den möglichen Verlust ihres Vermögens durch Sachwerte abzusichern. Im Zuge dessen können neben Gold und Silber auch die anderen Weißmetalle Platin und Palladium stärker nachgefragt werden.

Die Wahlen in den Vereinigten Staaten haben ebenfalls direkte Auswirkungen auf die deutsche und europäische Wirtschaft. Behält Donald Trump das Amt, ist davon auszugehen, dass die Beziehungen zwischen den USA und Europa weiter angespannt bleiben. Ebenso fände der Handelskrieg mit China seine Fortsetzung. Was insbesondere aus deutscher Sicht negativ wäre, da China mit 206 Millionen Euro Im- und Exporten (2019) wichtigster Handelspartner Deutschlands ist. Zudem ist davon auszugehen, dass sich der Trend zur Anti-Globalisierung fortsetzt und es mehr einseitige Handelsbeziehungen geben wird.

Dagegen sind sich die Experten einig, dass bei einer Wahl des Demokraten Joe Biden viele Maßnahmen Trumps rückgängig gemacht werden. Dazu zählen insbesondere die 2017 eingeführten Steuersenkungen, welche das Bruttoinlandsprodukt stärken sollten. Durch eine Steuerreform würden sich die Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen deutlich verbessern. Außerdem legt die Politik Bidens einen Schwerpunkt auf Klimaschutz, was zurück ins Pariser Abkommen führen dürfte, das Trump 2019 gekündigt hatte. Ein weiteres Corona-Konjunkturpaket soll auf den Weg gebracht werden, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Dies führt allerdings zu einer höheren Staatsverschuldung – analog zu europäischen Maßnahmen.

Auswirkungen für Anleger

Aufgrund steigender Staatsschulden und einer langfristigen Niedrigzinspolitik der US-Notenbanken erwarten Finanzexperten mittelfristig eine Schwächung des Dollar. Wobei dieser bei einer Wiederwahl Trumps kurzzeitig anziehen könnte. Je nachdem wer Präsident wird, sind unterschiedliche Reaktionen der US-Märke zu erwarten. Zu den Profiteuren einer Trump-Wahl zählen zweifelsohne Finanzinstitute, Technologieunternehmen, Rüstungskonzerne sowie die Produzenten fossiler Brennstoffe. Sollte Biden gewinnen, profitieren eher die Erzeuger erneuerbarer Energien oder Unternehmen zur Stärkung der Infrastruktur. Das dürfte insbesondere Anleger interessieren, die in Ökologie-, Sozial- oder Unternehmensführungs-Strategien (ESG = Ecology, Social, Governance) investiert haben.

Klassische Kapitalanleger können also gleichermaßen entweder gewinnen oder verlieren. Daher bietet sich die Investition in Edelmetalle zum Schutz des Vermögens an. Da sich der Goldpreis seit Ende Juli auf einem konstant hohen Niveau bewegt, kommen hierfür insbesondere Platin und Palladium in Frage. Vor Ausbruch der Corona-Krise standen die weißen Edelmetalle hoch im Kurs, derzeit sind sie verhältnismäßig günstig einzukaufen. Anzunehmen ist, dass die Preise bald wieder anziehen.

Platin: Weißgraues Edelmetall, das sogar Leben retten kann

Neben Schmuckwaren kommt Platin heute vielfach in der Herstellung von Zahnimplantaten, Fahrzeugkatalysatoren oder Laborgeräten zum Einsatz. Auch bei bestimmten Krebsarten findet es in der Chemotherapie Anwendung. Da jedoch die natürlichen Vorkommen schrumpfen, wird es jährlich nur noch in geringen Mengen gewonnen. Dabei stammen rund 70 Prozent des weltweiten Angebots aus Südafrika. Im Frühjahr mussten die Bergwerke zur Eindämmung der Corona-Pandemie mehrere Wochen schließen und könnten die Förderung erst ab Juni wieder aufnehmen. Ebenfalls sank das Platinangebot aus dem Recycling, sodass sich ein Defizit von etwa 336.000 Unzen aufgebaut hat. Dies spricht für einen weiterhin hohen Preis des Edelmetall.

Noch im Februar vor der Krise verzeichnete Platin einen Spotpreis von knapp 940 Euro für die Feinunze. Dieser fiel bis Mitte März auf einen Wert von unter 600 Euro ab und pendelte sich bis heute auf 750 bis 720 Euro ein. Experten gehen davon aus, dass sich dabei nur um ein Formtief handelt und der Preis wieder anzieht. Dies gibt Anlegern eine gute Möglichkeit, um in Barren oder Münzen zu investieren.

Es empfiehlt sich, den Platin-Kurs im Auge zu behalten. Dazu eignet sich unsere Kurs-Übersicht, die Sie sich in Euro, US-Dollar oder Schweizer Franken anzeigen lassen können. Zudem bietet die Seite weitere Informationen:

Platinpreis Chart - Platin-Spotkurs

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Palladium: Seltenes Edelmetall, derzeit wertvoller als Gold

Das eher seltene, silberweiße Übergangsmetall Palladium wird überwiegend in Australien und Russland gefördert. Weitere Vorkommen befinden sich in Nord- und Südamerika. Bekannt ist es seit 1803 und nach dem etwa zeitgleich entdeckten Asteroiden »Pallas« benannt. Zum Einsatz kommt es ebenfalls in der Automobil- sowie in der Medizintechnik. Ebenso wie Gold, Silber und Platin wird sein Preis unter anderem durch die Nachfrage von Investoren beeinflusst.

In den Fokus geriet das wertvolle Edelmetall, als die Feinunze Anfang des Jahres die 2.000-Euro-Marke knackte und sogar bis auf 2.500 Euro kletterte. Wie alle Edelmetalle stürzte es im Frühjahr zusammen mit den Aktien in ein tiefes Tal (unter 1.400 Euro), aus dem es sich jedoch teilweise wieder erholte. Seither bewegt sich der Palladiumpreis kurz unter 2.000 Euro und damit konstant über dem Goldkurs. Da auch hier eine Steigerung wahrscheinlicher ist als ein weiterer Abfall, ist die Zeit günstig, um in Palladium zu investieren.

Anleger können den Spotpreis für Palladium jederzeit beobachten und sich die Entwicklung über verschiedene Zeiträume anzeigen lassen:

Palladiumpreis Chart - Palladium-Spotkurs

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Fazit: Jetzt Vermögen umschichten und in Platin und Palladium investieren

Die derzeitig schwierige Weltwirtschaftslage und die allgemeine Unsicherheit durch den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen lassen viele Investoren derzeit zu alternativen Anlageprodukten greifen. Neben den Klassikern aus Gold und Silber empfehlen sich zum Vermögensschutz ebenfalls Münzen und Barren aus Platin oder Palladium. Das temporäre Formtief der Weißmetalle bietet Anlegern eine günstige Gelegenheit, verfügbares Kapital in den sicheren Hafen der Edelmetalle umzuschichten.