Edelmetalle zu Hause lagern – Wann zahlt die Hausratversicherung?

Wer seine Edelmetalle zu Hause aufbewahren möchte, sollte sich Gedanken über eine Versicherung machen, damit Barren, Münzen oder Schmuck im Ernstfall ersetzt werden können. Doch wie hoch und unter welchen Umständen lassen sich die Werte versichern?
Edelmetalle zu Hause lagern – Wann zahlt die Hausratversicherung?

Für Anleger oder Sammler, die in Gold, Silber, Platin oder Palladium investiert haben, stellt sich recht bald die Frage, wohin mit dem Edelmetall? Viele bevorzugen heutzutage eine Unterbringung in den eignen vier Wänden, da dies als einfachste Methode gilt. Dazu eignen sich geheime Verstecke, eine Geldkassette oder ein Heimtresor. Im Falle eines Einbruchdiebstahls oder Schadensereignisses springt vielfach die klassische Hausratversicherung ein, die auch Wertgegenstände bis zu einer bestimmten Höhe berücksichtigt. Die Alternative dazu sind Vollversicherungen. Daran sind jedoch einige Auflagen geknüpft, die Versicherungsnehmer berücksichtigen sollten.

Hausratversicherungen sind so individuell wie die zu versicherten Gegenstände eines Haushalts. Im Grundschutz sind meist Schäden enthalten, die durch Feuer, Sturm und Hagel, Leitungswasser oder bei Einbruchdiebstahl und Raub verursacht werden. Auch Glasbruch und weitere Naturgefahren wie Überschwemmung oder Schneedruck sind oft abgesichert. Die Höhe der Versicherungssumme berechnet sich nach der Wohnfläche. Dabei ist immer der Wiederbeschaffungswert ausschlaggebend – also die Höhe der Aufwendungen für den Ersatz der zerstörten oder entwendeten Gegenstände. Je nach Versicherer greift eine Faustregel von 650 bis 700 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Wohnung mit zum Beispiel 100 Quadratmetern Wohnfläche entspricht dies einer Versicherungssumme von 70.000 Euro.

Eine Unterversicherung wirkt sich negativ auf die Edelmetallwerte aus

Wird im Schadensfall jedoch eine allgemeine Unterversicherung festgestellt, das heißt, der gesamte Hausrat ist eigentlich mehr wert als angegeben, wird unter Umständen nicht der komplette Anschaffungspreis eines Stücks ersetzt. Das wiederum hat ebenfalls Auswirkungen auf die mitversicherten Wertgegenstände. Je nach Anbieter sind diese in einem Bereich von 20 oder 25 Prozent in der Versicherungssumme enthalten. In unserem Wohnflächen-Beispiel wären Barren oder Münzen damit maximal bis zu einem Wert von 17.500 Euro versichert. Eine generelle Unterversicherung würde diese Summe weiter reduzieren. Daher empfiehlt es sich, den Hausrat genau zu berechnen und im Zweifelsfall aufzustocken.

Auf dem Markt werden ebenfalls Hausratversicherungen angeboten, die sogar bis zu 100 Prozent der Versicherungssumme für Wertsachen berücksichtigen oder diese separat absichern. Je nachdem, wie viel Gold oder Silber eingelagert werden soll, ist es hilfreich, Preise und Leistungen zu vergleichen oder sich von einer Versicherungsfachperson beraten zu lassen. Doch Vorsicht, bei Vollversicherungen dieser Art sind die Auflagen zur Unterbringung der Werte in der Regel entsprechend hoch.

Die Kaffeedose ist kein geeignetes Wertbehältnis für Gold oder Silber

Hinweise darauf finden sich in der Versicherungspolice. Darin ist festgehalten, dass Versicherungsschutz nur dann besteht, wenn die Vermögenswerte in einem dafür geeigneten »Wertbehältnis« aufbewahrt werden. Per Definition sind dies entweder frei stehende, aber festverankerte Tresore sowie Möbeleinbau- und Wandsafes, die fachmännisch installiert sind. Das Erdversteck im Garten, die Kaffeedose in der Küche oder die Geldkassette im Nachtschrank sind hiervon meist ausgenommen.

Damit jedoch ein Heimtresor von der Versicherung akzeptiert wird, muss er eine Zertifizierung von einer anerkannten Prüfstelle aufweisen, die nach Sicherheitsstufen eingeteilt ist. In Deutschland gelten die Normen der VdS-Schadenverhütung GmbH oder des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Die Sicherheitsstufen regeln unter anderem, wie lange das Material des Geldschranks einer gewaltsamen Öffnung widerstehen muss. Ein weiteres Kriterium berücksichtigt die benötigte Zeitspanne, um den kompletten Safe aus der Wand zu reißen und mitzunehmen. Hintergrund ist, dass sich Diebe ungern lange am Einbruchsort aufhalten.

Die Beweislast liegt beim Geschädigten

Ein Heimsafe hat Vor- und Nachteile. Einmal eingebaut bietet er die größtmögliche Sicherheit für die untergebrachten Edelmetalle oder andere Werte. Und nach Anschaffung und professionellem Einbau fallen auch keine weiteren Kosten mehr an. Im Gegensatz zu einem Bankschließfach oder Edelmetall-Depot, bei dem monatliche oder jährliche Mietkosten zu entrichten sind. Nachteile können bei einem Umzug entstehen oder wenn der Volumen-Inhalt nicht mehr ausreicht.

Wissenswert ist zudem, dass der Geschädigte der Versicherungsgesellschaft gegenüber beweispflichtig ist. Daher sollten Anschaffungsbelege unbedingt aufbewahrt werden – allerdings nicht im Safe zusammen mit den Edelmetallen! Fotos vom Gesamtbestand und einzelnen Gewichtseinheiten können unterstützen, wie zum Beispiel Goldmünzen sortiert nach 1/4, 1/2 oder 1 Unze. In Kombination mit einer aktuell geführten Bestandsliste lässt sich so das entwendete Eigentum nachweisen. Bei der späteren Entschädigung wird der Wert der Barren oder Münzen anhand des offiziellen Edelmetallkurses vom Schadentag ermittelt.

Welche Edelmetalle können im Heimtresor untergebracht werden?

Grundsätzlich sind Heimsafes zur Aufbewahrung von Silber oder Gold geeignet. Wobei kleinteilige Münzen oder Barren mehr Platz benötigen als größere Einheiten. Je nach Tresorgröße und Versicherungssumme lässt sich ein kleines bis mittelgroßes Vermögen deponieren. Alles, was darüber hinausgeht, ist besser in speziellen Edelmetall-Lagerstätten untergebracht und separat versichert.

Hier können Sie die Preise von beliebten Münzen oder Barren aus Gold und Silber vergleichen:

Goldmünzen

Goldbarren

Silbermünzen

Silberbarren

American Eagle

Krügerrand

Lunar Serie III

Maple Leaf

Nugget / Känguru

Wiener Philharmoniker

1 Gramm

10 Gramm

20 Gramm

1 Goldunze

100 Gramm

250 Gramm

Arche Noah

China Panda

Kookaburra

Maple Leaf

Somalia Elefant

Wiener Philharmoniker

10 Gramm

20 Gramm

1 Silberunze

100 Gramm

250 Gramm

500 Gramm

 

Fazit: Auf die Details im Versicherungsvertrag achten

Ob die Aufbewahrung des Anlagegolds oder -silbers in den eignen vier Wänden die beste Lösung ist, hängt von der Edelmetallmenge und von den Versicherungsbedingungen ab. Das Erdversteck oder die Geldkassette mögen auf den ersten Blick als sicher erscheinen, bei einem Einbruchdiebstahl zahlt die Hausratversicherung jedoch meist nicht. Zertifizierte und fachgerecht eingebaute Heimsafes sind zwar teurer, bieten andererseits aber mehr Sicherheit und erfüllen zudem die Kriterien des Versicherungsunternehmens.